Sammlungen

Objekte der klösterlichen Geschichte

Aus der klösterlichen Geschichte stammen vor allem Liederhandschriften, Devotionalien, kirchliche Ausstattungsstücke, Stickereien, Gold- und Silberschmiedearbeiten wie etwa Kruzifixe, Kelche oder Leuchter sowie Paramente und Zinngeschirr.

Viele der Objekte kommen aus den vier Vorläufer-Konventen des Adelhauser Neuklosters, die alle im 13. Jahrhundert gegründet wurden.
 

Adelhauser Tragaltar

Berühmt ist vor allem ein mobiler, kleiner Altar aus der Zeit Karls des Großen, der immer noch viele Geheimnisse birgt. Er zählt zu Freiburgs wertvollsten kunsthistorischen Schätzen. Der Adelhauser Tragaltar – er ist im Augustinermuseum ausgestellt – ist eines der bedeutendsten Kunstobjekte der Karolingerzeit und gilt als einer der ältesten erhaltenen Tragaltäre überhaupt. Im Mittelalter dienten kleine Altäre den Königen und Bischöfen als geweihte, heilige Orte zur Feier der Messe. Tragaltäre wurden auf Reisen oder auf Kriegszügen mitgenommen und überall dort eingesetzt, wo keine Kirche oder Kapelle in der Nähe war.

Benannt ist der rund 1200 Jahre alte Adelhauser Tragaltar nach dem Aufbewahrungsort, dem Adelhauser Neukloster, wo er um das Jahr 1900 gefunden wurde. Seine Herkunft liegt im Dunkeln: In wessen Auftrag wurde er angefertigt? Wann gelangte er in den Besitz des Adelhauser Klosters? Der mit Gold verzierte Tragaltar entstand in einer königlichen oder bischöflichen Werkstatt und enthält sogar noch Reliquien. Nur in königlichen Werkstätten wurden pures Gold und vergoldetes Silber verwendet. Vermutlich ist der Altar eine bischöfliche, eher noch eine königliche Stiftung.
 

Maltererteppich

Der Wand- oder Bankbehang aus dem 14. Jahrhundert ist als „Weiberlisten-Teppich“ bekannt und sorgte international für Aufsehen. Der Maltererteppich ist ebenfalls im Freiburger Augustinermuseum als Dauerleihgabe der Adelhausenstiftung zu sehen.

Der um 1320 entstandene Teppich stammt aus dem ehemaligen Klosters St. Katharina in der Wiehre vor den Toren Freiburgs. Er wurde von dem Freiburger Ratsherrn Johannes Malterer gestiftet, und – so vermutet man – seiner Schwester Anna, die als Nonne im Adelhauser Kloster lebte, übergeben.

Der fast fünf Meter lange Wand- oder Bankbehang aus Leinen und Wolle diente vielleicht für eine Klosterbank. Der Teppich zählt zu den beliebtesten, auch international bekannten Werken im Augustinermuseum und ist von großer kunsthistorischer Bedeutung. Er wurde u. a. im Bilbao Fine Arts Museum und in Zürrich gezeigt. Seine Bilder, die mit Wolle auf den Behang gestickt wurden, sind in ihrer Kombination einzigartig. Er zeigt den Mann als Minnesklaven. Dieser verfällt aus Liebe einer Frau und wird übertölpelt.
 

Johanniskelch

Aus ihm tranken die zum Tode Verurteilten vor ihrem Gang zur Hinrichtungsstätte den „Armesünderwein“: Der Johanniskelch, ein silberner Messkelch der Heiliggeistspitalstiftung, hatte eine besondere Funktion. Auf der heutigen Kaiser-Joseph-Straße, wo der große Gebäudekomplex des Heiliggeistspitals stand, nahmen die Verurteilten ihren letzten Schluck auf der Treppe des Spitals und wurden dann zum Richtplatz geführt.

Der Kelch stammt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts und diente aber auch der Johannes-Minne. Bei diesem Brauch aus dem 11. Jahrhundert wurde der Wein am Johannestag (27. Dezember) geweiht. Er sollte Gift, Zauber und Krankheiten abwehren, den Acker fruchtbar machen oder auch auf den Tod vorbereiten.

 

Sammlungen aus Stiftungen und Ankauf

Einige Stifterinnen und Stifter der vergangenen Jahrhunderte überließen in ihren Nachlässen auch ihre Kunstgegenstände der heutigen Adelhausenstiftung und der Heiliggeistspitalstiftung. Sie vererbten Mobiliar, Gemälde und Kleinkunst.

Hier sind besonders die Objekte aus der Sammlung des Freiburger Ehepaares Adolf Georg und Ottilie Kuenzer zu nennen. Sie überließen im 20. Jahrhundert ihr Haus mit Inventar in Günterstal für soziale Zwecke.

Die Adelhausenstiftung besitzt außerdem einen umfangreichen Ofenkeramikbestand im Wentzingerhaus. Anlass für den Kauf war die Sanierung des Wentzingerhauses am Münsterplatz. Für dessen Ausstattung mit historischen Öfen wurde 1988 der Nachlass der Freiburger Ofensetzer-Dynastie Krauss erworben.