1916 promovierte er in Freiburg, ein anschließendes Volkswirtschaftsstudium beendete er als Diplom-Volkswirt. Vermögend und unabhängig, konnte sich Leo Ricker ganz auf sein Hobby konzentrieren: Freiburg in der Geschichte, Freiburg und Kunst, Freiburg und die Gegenwart. An Volkshochschule und Universität hielt er Vorträge über "seine Stadt", verfasste Studien über den Barockbaumeister Peter Thumb, beschäftigte sich mit den Werken von Wilhelm Busch und betrieb mit besonderer Vorliebe "studentenhistorische" Forschungen. Besonders zugetan blieb er den organisierten Studierenden. Einigen Verbindungen vermachte er nach seinem Tod 1969 einen Teil seines Vermögens.
Ein anderer, wesentlicher Teil, wurde von ihm für die Errichtung der Dr.-Leo-Ricker-Stiftung bestimmt, die, unabhängig von weltanschaulichen Vorgaben, der Unterstützung „wenig bemittelter Studenten und Doktoranden der Universität Freiburg, die sich durch besonderen Studienfleiss auszeichnen", dient. Über 250 Studierende und Doktoranden wurden seit 1970 durch diese Stipendien gefördert. Ganz im Sinne des großherzigen Stifters, der, so ein Nachruf, „unabhängig, freiheitlich und von zutiefst humaner Gesinnung" war.
Die Dr.-Leo-Ricker-Stiftung ist ausschließlich fördernd tätig und unterstützt - zusammen mit dem Stipendienprogramm der Adelhausenstiftung - begabte und bedürftige Studierende der Universität Freiburg, der Pädagogischen Hochschule und der Musikhochschule Freiburg. Mehrere hundert Studierende und Doktoranden wurden seit 1970 dadurch gefördert.
Hier finden Sie die Satzung der Dr.-Leo-Ricker-Stiftung als PDF zum Herunterladen.