Zeichen setzen gegen Kinderarmut und Bildungsbenachteiligung

110.000 Euro setzt der Armenfonds wieder ein, um viele soziale Notlagen zu lindern und Menschen Mut zu machen


Der Armenfonds der Waisenhausstiftung unterstützt mit 110.000 Euro auch dieses Jahr 39 Freiburger Projekte und Einrichtungen. Vor allem Initiativen, Vereine und Einzelprojekte gegen Armut und Bildungsbenachteiligung, werden in diesem Jahr verstärkt bedacht. Weitere 15.000 Euro erhält die Stadt Freiburg, die damit bei individuellen Notfällen schnell und unbürokratisch helfen kann.

 

Eine Einrichtung, nämlich das Freiburger Bündnis für Familie e.V., steht mit seinem Engagement besonders im Fokus bei der Vergabe. „Wir möchten mit der umfangreichen Förderung an das Bündnis vor allem ein Zeichen setzen gegen Kinderarmut und Bildungsbenachteiligung“, so Stiftungsdirektorin Marianne Haardt.

 

Das Freiburger Bündnis für Familie e.V.

Der Verein erhält für drei seiner Angebote eine Förderung von insgesamt 12.000 Euro. Er ermöglicht u. a. Kindern aus finanziell schwächeren Familien den Zugang zu Bildungs- und Freizeitveranstaltungen. Mit dem Familienbildungsprogramm "Elfa" und auf verschiedenen Wegen der Kontaktaufnahme versucht der Verein, diese Familien und ihre Kinder zu stärken. Mit dem Familienbüro, das beim Verein angesiedelt ist, existiert zudem eine zentrale Anlaufstelle für Familien. Das Bündnis bietet dabei eine kostenlose Beratung zu Themen rund um den Familienalltag an. Viele Familien finden hier eine hilfreiche Unterstützung. Das Familienbüro ist Mittler und Drehkreuz zu passenden Einrichtungen oder Beratungsstellen bis hin zu finanziellen Hilfen und vermittelt Ratsuchende gegebenenfalls weiter an professionelle Stellen. Außerdem erhält das Bündnis für die Kooperation bei der Angebotserweiterung des Freiburg-Pass eine weitere umfangreiche Förderung. Mit vielen Ermäßigungen ermöglicht der Pass vielen Familien den Zugang zu sozialen, kulturellen oder sportlichen Angeboten.

Das Freiburger Bündnis für Familie ist ein breites lokales Netzwerk aus Vereinen, Initiativen, Betrieben, Verbänden, der Stadt Freiburg und Privatpersonen. Sie alle haben in unterschiedlicher Form mit Familien zu tun und bringen ihre verschiedenen Kompetenzen und Blickwinkel ein.

 

Zwei weitere beispielhafte soziale Angebote zeigen die Bandbreite der Förderung durch den Armenfonds: So erhält u. a. auch die Pflasterstub des Caritasverbandes Freiburg-Stadt Mittel durch den Armenfonds.

Das tägliche Leben von Menschen, die ihre Wohnung aufgeben mussten oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind, ist meist von Mangel an Wohnung, Arbeit, gesundheitlicher Versorgung und Kontakten zu anderen Menschen geprägt. An dieser Lebenswirklichkeit setzt die Arbeit der Pflasterstub‘ an. Die Tagesstätte, medizinische Ambulanz und Beratungsstelle wurde 1995 vom Caritasverband Freiburg-Stadt e. V. zusammen mit den Freiburger Ordensgemeinschaften ins Leben gerufen. Bis zu 120 Menschen erhalten täglich eine sozialarbeiterische Begleitung. Die medizinische Versorgung erfolgt durch ehrenamtliche Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte. Die Einrichtung bietet zudem spezielle Angebote für Menschen mit einer Suchtproblematik oder psychischen Problemen an. Auch versorgt das Team die Menschen mit Artikeln zu Körperhygiene, frischer Wäsche sowie einem Frühstück. Und es berät darüber hinaus wohnungslose Menschen. Der Armenfonds unterstützt diese Arbeit mit 4.000 Euro.

 

Und der Verein Vita Movere - Leben bewegt e.V. kümmert sich in vorbildlicher Weise um die Eingliederung von seelisch erkrankten Menschen in die Gesellschaft. Diese teilhaben zu lassen am Leben in der Gemeinschaft – das ist das Ziel des Vereins. Er unterstützt psychisch erkrankte Erwachsene in ambulanter Wohnbetreuung. Mit dem Aufbau einer Kochgruppe, für die der Verein nun Fördergelder erhält, bieten die Sozialpädagoginnen den Menschen eine einfache Möglichkeit, sich alltagspraktisch im Team in der Küche einzuüben. Das gemeinsame Planen, Zubereiten und Einnehmen der Mahlzeit fördern dabei eine eigenständige und selbstverantwortliche Ernährungsweise.

 

 

Stadt Freiburg knapp 15.000 Euro für soziale Härtefälle

Das Amt für Kinder, Jugend und Familie, das Amt für Soziales sowie das Amt für Migration und Integration der Stadt Freiburg erhalten insgesamt 15.000 Euro für Einzelfallhilfen, mit denen sie individuelle Notsituationen einzelner Bürgerinnen und Bürger lindern können. „Der Armenfonds ermöglicht uns als Stadt Freiburg schnell und unbürokratisch zu reagieren“, so der Erste Bürgermeister und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach. Die Ämter übernehmen etwa Kosten für Medikamente, Heizung, Schulausflug, Zahnersatz, Spielsachen oder Kleidung und können damit flexibel auf Notfälle eingehen. „Für diesen Spielraum, den uns der Armenfonds ermöglicht, sind wir als Stadt sehr dankbar“, so der Erste Bürgermeister weiter.  

 

Breites Förderspektrum des Armenfonds

Die Zuwendungen des Armenfonds gehen sowohl an etablierte bundesweit agierende Institutionen und diverse Projekte sowie an lokale Initiativen. Dieses Jahr werden viele neue Initiativen und Institutionen gefördert. Gefördert werden beispielsweise die MAKS - Modellprojekt Arbeit mit Kindern von Suchtkranken, Freiburger Arbeiterwohlfahrt für Familienzeiten, Timeout Stiftung mit Kunsttherapie für geflüchtete Jugendliche, die Diakonie mit Präventionsprogrammen vor sexueller Gewalt für Jugendliche und das Müttercafe der Caritas als auch Freiburger Initiative gegen Arbeitslosigkeit e.V. Der Armenfonds fördert Angebote und Initiativen eine Unterstützung, die eine sehr große Bandbreite sozialer Arbeit abdecken – von Krisenbegleitung über Notfallhilfe bis hin zu interkultureller Projektarbeit und psychosozialer Prozessbegleitung.

 

Der Armenfonds der Waisenhausstiftung

Der Armenfonds stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist ein Ausdruck bürgerschaftlichen Engagements. Bürgerinnen und Bürger der Stadt Freiburg zahlten in den Fonds ein und unterstützten damit notleidende Menschen.

 

Antragsstellung bis 15. November

Anträge auf Zuwendungen des Armenfonds können jedes Jahr bis spätestens 15. November eingereicht werden. Das Antragsformular befindet sich zum Download auf der Webseite der Stiftungsverwaltung Freiburg im Menübereich Stiftungsverwaltung / Information / Fördermöglichkeiten.

 

Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen

Yvonne Hügele
Tel. 0761/2108-113
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