02.06.2025
Deshalb ist es uns wichtig, im Pride Month sichtbar Stellung zu beziehen: Für die Rechte und die Würde queerer Menschen. Für ein Umfeld, das Vielfalt anerkennt – nicht als Symbol, sondern als alltägliche Haltung.
Gerade in der Kinder- und Jugendhilfe geht es um Orientierung, Vorbilder und Offenheit für unterschiedliche Lebensentwürfe. Hier prägen wir früh das Bild davon, was „normal“ ist – und was vielleicht ausgegrenzt wird. Vielfalt aktiv vorzuleben, bedeutet, jungen Menschen Perspektiven zu geben, die sie stärken, nicht beschneiden. Hier wurde auch der Arbeitskreis AKQueer gegründet.
In der Altenhilfe begegnen wir einer Generation, die häufig unter anderen gesellschaftlichen Bedingungen aufgewachsen ist – mit mehr Tabus, weniger Sichtbarkeit und oft auch mehr Einsamkeit. Auch hier ist es Aufgabe professioneller Hilfe, Räume zu öffnen für biografische Wahrheiten, die lange nicht ausgesprochen werden durften.
Stipendien und Förderprogramme wiederum setzen auf Potenzial und Talent – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Identität oder Ausdrucksformen. Wer fördert, muss auch bereit sein, gesellschaftliche Vielfalt nicht nur zu tolerieren, sondern aktiv zu gestalten.
Und nicht zuletzt betrifft es uns selbst: unsere Mitarbeitenden, unsere Teams, unsere Kultur. Nur wer sich am Arbeitsplatz sicher fühlt, kann gut arbeiten. Nur wer nicht dauernd die eigene Identität mitdenken muss, kann sich auf andere konzentrieren. Eine diskriminierungsfreie, offene Organisationskultur ist kein Luxus, sondern Grundlage guter Arbeit.
Der Pride Month ist für uns deshalb kein Akt symbolischer Solidarität – sondern ein Anlass, um daran zu erinnern: Respekt und Vielfalt sind nicht verhandelbar.