Mit der Einrichtung eines Stiftungshilfsfonds sowie verschiedenen Wohn-, Bildungs- und Arbeitsangeboten reagieren die kommunalen Stiftungen in Freiburg auf die Not der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Der Stiftungsrat hat dazu ein umfangreiches Paket beschlossen.
Seit Beginn der Kriegshandlungen in der Ukraine suchen zahlreiche Personen auch in Freiburg Schutz und Hilfe. „Wir als kommunale Stiftungen fühlen uns ebenfalls in der Verantwortung, den geflohenen Menschen zu helfen und arbeiten derzeit intensiv an der Bereitstellung von Hilfsangeboten“, so Stiftungsdirektorin Marianne Haardt. „Auch, wenn wir wissen, dass wir das Leid der Menschen nicht lindern können, so möchten wir doch einen kleinen Beitrag leisten zur Erleichterung des Aufenthalts in der Stadt Freiburg.“
Hilfsfonds für das Jahr 2022
Der Stiftungsrat hat daher in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, einen „Stiftungshilfsfonds Ukraine“ mit einer Summe von 100.000 Euro einzurichten. Dieser richtet sich sowohl an bedürftige Einzelpersonen als auch an stiftungseigene Einrichtungen oder gemeinnützige Institutionen, deren Projekte oder Programme im Freiburger Stadtgebiet im Rahmen der Ukrainehilfe realisiert werden. Der Hilfsfonds wird zunächst für das Jahr 2022 eingerichtet. Über eine mögliche Fortsetzung wird im Zuge der Haushaltsplanungen für das Jahr 2023 neu entschieden. Getragen wird der Fonds vor allem von den drei historischen Stiftungen (Heiliggeistspitalstiftung, Waisenhausstiftung, Adelhausenstiftung), die sich mit jeweils 30.000 Euro beteiligen.
Unterkunft, Stipendien und Arbeitsmöglichkeiten
Neben den Möglichkeiten der Einzelfallhilfe und der Projektförderung stellen die Stiftungen auch Unterstützungsleistungen in ihren Einrichtungen zur Verfügung. So bietet die Waisenhausstiftung Unterkunft und Betreuung für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in ihrer Inobhutnahmestelle und in den Wohngruppen. Bis zu 16 Plätze stehen für Mädchen und Jungen zur Verfügung. Auch die Heiliggeistspitalstiftung ist bestrebt, freie Plätze in ihren Wohnanlagen und Pflegehäusern für hilfsbedürftige Geflüchtete bereitzustellen.
Die Adelhausenstiftung setzt den Fokus im Bereich Bildung und unterstützt junge motivierte Geflüchtete bei der Fortsetzung ihres Studiums.
„Private Rückzugsräume tragen wesentlich zu einem gelingenden Ankommen bei. Von großen Flüchtlingsströmen aus der Vergangenheit wissen wir, dass primärer Bedarf der Geflüchteten geeigneter Wohnraum ist“, so Stiftungsdirektorin Haardt. Die kommunalen Stiftungen, die über einen großen Immobilienbesitz verfügen, werden diesen auch für geflohene Menschen aus der Ukraine öffnen. Sie bieten künftig freiwerdende Wohnungen dem Hilfsfonds sowie der Stadt Freiburg an, um damit die Flüchtlingsunterbringung zu entlasten.
Als großer Arbeitgeber im Freiburger Stadtgebiet sind die kommunalen Stiftungen offen und freuen sich über neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Ukraine. Als „Starthilfe“ gewähren die kommunalen Stiftungen einen einmaligen Zuschuss von bis zu 2.500 Euro. Um kurzfristig Deutsch-Sprachkurse zu vermitteln, wird Kontakt zu Bildungsträgern in Freiburg hergestellt. Freie Arbeitsplätze werden im digitalen Jobportal „JobAid-Ukraine“ angeboten.
Ansprechpartnerinnen
Maja Graeber, Stiftungshilfsfonds Ukraine
Tel. 0761/2108-396
graeber.m(at)sv-fr.de
Yvonne Hügele, Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0761/2108-113
huegele.y(at)sv-fr.de