03.11.2025
„Unsere Stiftungen stehen für ein soziales Miteinander, das Freiburg seit Jahrhunderten prägt“, sagt Spross. Rund 600 Mitarbeitende engagieren sich in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Altenhilfe, in Bildungsförderung, Ausbildung, Stipendien und Quartiersarbeit. „Diese Vielfalt zeigt, wie breit der Beitrag ist, den unsere Stiftungen für das soziale Klima der Stadt leisten.“
Dass die Stiftungen zugleich aus einem klaren Wertefundament heraus handeln, ist für Spross zentral: „Der ursprüngliche Wille der Stifterinnen und Stifter verpflichtet uns – ihr Vermögen wird erhalten, ihre Ziele bleiben lebendig.“ Auch Fromm betont die Besonderheit des Verbundes: „Ob in Pflegeeinrichtungen, in Jugendwohngruppen oder in Stipendienprogrammen – überall ist die Motivation spürbar, den jeweiligen Stiftungszweck mit Leben zu füllen und aktiv zum Gemeinwohl beizutragen.“
Neben der sozialen Verantwortung spielt auch die wirtschaftliche und kulturelle Dimension eine zentrale Rolle. Die Bewirtschaftung und Pflege der umfangreichen Stiftungsvermögen – von Immobilien über historische Gebäude bis hin zu landwirtschaftlichen Flächen – bildet die Grundlage, um die satzungsgemäßen Aufgaben dauerhaft zu erfüllen. Dabei stehen Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Fürsorge für das kulturelle Erbe und die Denkmalpflege gleichberechtigt nebeneinander. „Wir tragen Verantwortung für Besitz, Geschichte und Zukunft zugleich“, so Spross.
Trotz ihrer Größe sind viele Aktivitäten der kommunalen Stiftungen in der breiten Öffentlichkeit weniger präsent. „Wir möchten stärker zeigen, wer wir sind und wofür wir stehen“, sagt Fromm. Sichtbarkeit sei nicht Selbstzweck, sondern Voraussetzung für Teilhabe, Vertrauen und gesellschaftliche Zusammenhalt sowie Wirksamkeit. Spross ergänzt: „Ich wünsche mir, dass die Freiburgerinnen und Freiburger die Stiftungen mehr ins Bewusstsein nehmen als ein sozialer Schatz dieser Stadt – getragen von Engagement, Geschichte und Verantwortung.“
Inhaltlich wollen Spross und Fromm die Arbeit weiterentwickeln – mit Blick auf Inklusion, Bildungsgerechtigkeit, Pflege, Gesundheitsförderung und die Gestaltung lebendiger Nachbarschaften. „Einsamkeit vermeiden, Bildungschancen ermöglichen, Begegnung fördern und gesellschaftliche Verantwortung erlebbar machen – das sind zentrale Aufgaben für die kommenden Jahre“, so Spross.
Mit Projekten wie dem Begegnungszentrum Laubenhof im Freiburger Osten zeigen die Stiftungen, wie generationenübergreifendes Zusammenleben gelingen kann: Ein Café, ein Spielplatz, eine Kegelbahn, Begegnungsräume – und das alles mitten in einem Wohnensemble, das Pflege, Betreuung und Miteinander vereint.
Auch der Neubau des Johannisheims und die Zukunft des Friedrichsbaus stehen auf der Agenda – Themen, bei denen wirtschaftliche Tragfähigkeit und sozialer Auftrag zusammen gedacht werden müssen.
Spross und Fromm verstehen ihre Arbeit als Angebot an Freiburg: für Dialog, Engagement und gelebte Solidarität. „Die Idee des Stiftens ist zutiefst humanistisch“, sagt Spross. „Wer stiftet, investiert in Gemeinschaft und in Erinnerung. Diese Haltung wollen wir lebendig halten – als Erbe, Auftrag und Inspiration für die Zukunft.“