14.08.2023

Haustarifverhandlungen Stiftungsverwaltung Freiburg:

ver.di und die Stiftungsverwaltung vereinbaren kräftiges Lohnplus in mehreren Stufen! Haustarifvertrag: Soziale Berufe werden deutlich aufgewertet!

Freiburg. Die Kommunalen Stiftungen Freiburg und die Gewerkschaft ver.di haben nach drei Verhandlungsrunden ein umfangreiches Tarifergebnis erzielt, das Entgelterhöhungen in mehreren Stufen zwischen 12 % und 22 % in den nächsten 2 Jahren vorsieht.

Kräftige Gehaltssteigerungen gibt es für alle HTV-Beschäftigten der Kommunalen Stiftungen, besonders für die sozialen Berufe, betont Stiftungsdirektorin Marianne Haardt: „Je nach Qualifikation der Jugend- und Heimerzieher_innen und Sozialarbeiter_innen zahlen wir bis zu 22 % mehr, um attraktiv für Bewerbungen zu sein und unsere Mitarbeiter_innen zu wertschätzen. Dabei sind wir ans äußerste unserer finanziellen Möglichkeiten gegangen.“

ver.di Verhandlungsführer, Reiner Geis, bewertet das Verhandlungsergebnis positiv: „Wir haben uns an der Leitwährung des Tarifvertrages des Öffentlichen Dienstes orientiert und dazu einiges speziell für die Beschäftigten der Kommunalen Stiftungen geregelt. Das macht den Arbeitgeber für Beschäftigte besonders attraktiv. Dank der breiten Unterstützung der Beschäftigten ist dieses einmalige Ergebnis möglich geworden“.

Das Verhandlungsergebnis sieht zunächst einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro (brutto gleich netto) in mehreren Auszahlungsschritten bis Juni 2024 vor. Anschließend werden im Juli 2024 die Tabellenwerte um einen Sockelbetrag von 200 Euro, in unteren Einkommensbereichen sogar von 280 Euro angehoben. Auf diesen Betrag werden 5,5 % Gehaltserhöhung auf die jeweiligen Tabellenwerte aufgeschlagen. Damit die unteren Einkommen besonders profitieren, ist ein Mindestbetrag von 340 Euro pro Monat an Lohnerhöhung vorgesehen. Das Tarifpaket sieht weiter die Anhebung der Ausbildungsvergütung von 150 Euro ab Juli 2024 vor. Für alle Beschäftigten gibt es die Erhöhung der Jahressonderzahlung um 10 % auf 65 %. Zudem wird die Pflegezulage in einer Spanne von 185 Euro bis 335 Euro angehoben, deutlich über dem Niveau des öffentlichen Dienstes. Eine besondere Aufwertung erfahren die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) rückwirkend ab Mai 2023. Für sie wird eine neue Zulage von 180 Euro pro Monat vereinbart. Die Gehälter dieser Berufsgruppen werden um weitere 1,8 % rückwirkend zum 1. Mai 2023 angehoben. Ähnlich wie im Öffentlichen Dienst erhalten die SuE-Beschäftigten einen freien Regenerationstag.

Betroffen sind etwa 400 Beschäftigte, die unter den Haustarifvertrag fallen, der rund 600 Mitarbeitenden der Kommunalen Stiftungen. Damit ist die Stiftungsverwaltung einer der größten Altenpflege- und Jugendhilfeanbieter in der Stadt Freiburg.

Sarah Walter von der ver.di Tarifkommission ergänzt: „Unsere Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe ist sehr anspruchsvoll. Daher freuen wir uns über die finanzielle Anerkennung und die Entlastung durch einen zusätzlichen freien Tag.“

Andreas Götz, Mitglied der ver.di Tarifkommission, aus dem Bereich der Altenpflege zeigt sich solidarisch mit den Kolleginnen aus der sozialen Arbeit: „Bei den letzten Verhandlungen hat die Altenpflege einen deutlichen Gehaltssprung gemacht und jetzt haben wir uns für die Kolleginnen in der Waisenhausstiftung stark gemacht. Nicht vergessen darf man die beachtlichen Zulagen, die wir für die Altenpflege vereinbaren konnten.“

ver.di hatte 2014 erstmals einen Haustarifvertrag mit der Stiftungsverwaltung abgeschlossen.

Der neue Tarifvertrag tritt zum 1. Mai 2023 in Kraft und hat eine Laufzeit von 24 Monaten. Beide Seiten zeigen sich zufrieden mit dem Ergebnis, das einvernehmlich erzielt wurde.

Es wurde eine Erklärungsfrist bis 15.09.2023 vereinbart.

Ver.di Südbaden und Stiftungsverwaltung Freiburg